Greenfield vs. Brownfield in der Intralogistik: Ihr Strategischer Ratgeber für zukunftsfähige Logistikstandorte

von Torge Funk

Das Wichtigste in Kürze

  • Greenfield-Projekte ermöglichen den Neubau auf unbebauter Fläche mit maximaler Planungsfreiheit.
  • Brownfield-Projekte nutzen bestehende Gebäude oder Flächen für Umbau, Erweiterung oder Modernisierung.
  • Die Entscheidung hängt von einer gründlichen Analyse der Ausgangssituation, der Projektziele, möglicher Betriebsbeeinträchtigungen, des Budgets/Zeitrahmens und des verfügbaren Know-hows ab.
  • Häufige Fehler umfassen die zu frühe Festlegung auf eine Lösung, die Überschätzung bestehender Strukturen oder die Unterschätzung der Komplexität.
  • Eine unabhängige Potenzial- und Machbarkeitsanalyse ist der Schlüssel für eine fundierte Entscheidung.

Was unterscheidet Greenfield- von Brownfield-Projekten?

Wenn Unternehmen ihre Logistik neu denken, müssen sie eine zentrale Grundsatzentscheidung treffen: Neubau auf der grünen Wiese (Greenfield) oder Umbau bzw. Erweiterung eines bestehenden Standorts (Brownfield)?

Ein Greenfield-Projekt bezeichnet die Entwicklung eines komplett neuen Logistikstandorts auf bislang unbebauter Fläche. Hier gibt es maximale Planungsfreiheit – von der Gebäudestruktur über Materialflüsse bis hin zur Infrastruktur.

Ein Brownfield-Projekt hingegen nutzt bereits vorhandene Gebäude oder Flächen. Bestehende Strukturen werden umgebaut, erweitert oder modernisiert, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Analyse des Ist-Zustands: Fundament für die Standortentscheidung

Bevor Sie zwischen Greenfield und Brownfield entscheiden, sollten Sie Ihre Ausgangssituation genau analysieren. Gibt es bereits ein Lager oder Distributionszentrum, das an Kapazitätsgrenzen stößt? Vielleicht gibt es noch freie Flächen oder Nachbargrundstücke, die eine Erweiterung ermöglichen. Auch der Zustand der bestehenden Gebäude und Technik spielt eine wichtige Rolle: Wie alt sind die Anlagen? Und: Wie zukunftsfähig ist die vorhandene Architektur? Das sind einfache Fragen, wie Deckenhöhe und Tragfähigkeit, aber auch Brandschutz, dessen Anforderungen sich bei einem Umbau gravierend ändern können.

Eine fundierte Analyse des Ist-Zustands ist oft der wichtigste Schritt, um Risiken richtig einzuschätzen und realistische Optionen zu bewerten.

Projektziele definieren: Kapazität, Automatisierung oder Skalierbarkeit?

Die Wahl zwischen Greenfield und Brownfield hängt maßgeblich von Ihren Projektzielen ab. Ist das Ziel die Steigerung der Lagerkapazität oder steht die Automatisierung und Produktivitätssteigerung im Vordergrund? Sind die Ziele des Projekts kurzfristig oder muss langfristig gedacht werden? Stichwort: Skalierbarkeit.

Auch die Frage, ob Sie bestehende Standorte konsolidieren oder modernisieren wollen, ist entscheidend. Grundsätzlich bieten Greenfield-Projekte mehr Freiraum für Innovation und Prozessoptimierung, während Brownfield-Lösungen häufig wirtschaftlicher sind, wenn bestehende Werte sinnvoll genutzt werden können.

Betriebsunterbrechung minimieren: So gelingt der Umbau im laufenden Betrieb

Ein oft unterschätzter Faktor bei Brownfield-Projekten ist die Einschränkung des laufenden Betriebs. Hier muss überlegt werden, wie viel Umbau unter Vollbetrieb überhaupt möglich ist.

Kann auf Ausweichflächen oder Puffer zurückgegriffen werden, um Ausfälle im Betrieb abzufedern? Je weniger Stillstand für den Umbau denkbar ist, desto präziser muss die Planung sein.

Hier braucht es oft temporäre Lösungen wie Zwischenlager, Auslagern von Prozessen oder etwa Nachtumbauten.

Budget und Zeitrahmen realistisch einschätzen: Greenfield vs. Brownfield im Kostenvergleich

Auch Budget- und Zeitrahmen sind wesentliche Entscheidungskriterien. Greenfield- Projekte sind in der Regel teurer, bieten aber bessere Planbarkeit im Bauablauf.

Bei Brownfield-Lösungen sind die Investitionen oft geringer, dafür lauern mehr Risiken: Unbekannte Bausubstanz, Überraschungen bei der Statik oder alte Leitungsführungen können für Verzögerungen sorgen.

Zudem darf man nicht vergessen: Brownfield-Projekte dauern häufig länger als erwartet, weil Planung, Genehmigung und Umbau parallel zum laufenden Betrieb erfolgen.

Know-how und Ressourcen: Haben Sie die nötige Projektkompetenz intern?

Wie sieht Ihr internes Projektteam aus? Wichtig ist, dass hier genug Erfahrung mit Umbauten, besonders im laufenden Betrieb zusammenkommt. Sind die Ressourcen vorhanden, um Schnittstellen zwischen Technik, IT, Bau und Betrieb zu koordinieren? Fehlt Ihnen hier Erfahrung, kann ein Beratungs- und Planungsbüro wie BTFlog helfen, Komplexität zu reduzieren und Schnittstellen zu managen.

Häufige Fehler vermeiden: So treffen Sie die richtige Logistikstrategie

Erfahrungen aus vielen Projekten zeigen: Bestimmte Fehler treten immer wieder auf – und lassen sich mit einer guten Vorbereitung vermeiden:

  • Zu früh auf eine Lösung festlegen, ohne Alternativen zu prüfen
  • Bestehende Gebäude oder Technik überschätzen – gerade was technische Leistungsgrenzen, rechtliche Auflagen oder Betriebssicherheit angeht
  • Aufwand und Komplexität bei Greenfield unterschätzen – etwa bei Genehmigungsprozessen, Anschlüssen für Medien und Energie oder den realen Baukosten
  • Kosten nur kurzfristig betrachten, ohne den gesamten Lebenszyklus und die späteren Betriebskosten mit einzubeziehen

Wie treffen Sie eine fundierte Entscheidung?

Gründliche Analyse statt Schnellschuss. Der erste Schritt sollte immer eine unabhängige Potenzial- und Machbarkeitsanalyse sein. Wir bei BTFlog begleiten Sie dabei in drei Schritten:

  1. Analyse Ihrer Ausgangslage und Wachstumsziele
  2. Entwicklung und Bewertung von Varianten (Greenfield, Brownfield, Hybrid)
  3. Strategische Entscheidungsvorlage – wirtschaftlich, technisch und operativ durchdacht

Ob Neubau oder Umbau: Die richtige Entscheidung beginnt mit einer fundierten Planung – und einem Partner, der sowohl Beratung als auch Umsetzungsverantwortung übernehmen kann.

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